Homeschooling an der HvH – im Licht der Öffentlichkeit

Nicht nur die Schülerinnen und Schüler der HvH sind längst auf die „homeschooling-Aula“ aufmerksam geworden und nutzen sie intensiv, mittlerweile gab es auch ein kleines, aber bedeutsames Medienecho, das wir gerne veröffentlichen.

So veröffentlichte der Tagesspiegel-Checkpoint in der Rubrik „Berlins kreativste Krisenlehrerinnen“ am 28. Mai 2020:

„Bis alles besser wird, bleiben als Lichtblicke „Berlins kreativste Krisenlehrerinnen“. Heute leuchtet: Die Hermann-von-Helmholtz-Schule (ISS) in Neukölln, die – in Kooperation mit dem AWO-Projekt Brückenbauer – pandemietaugliche Pläne entwickelt hat, um für die SchülerInnen des 10. Jahrgangs eine passende Anschlusslösung nach der Schule zu finden. Eine schuleigene Onlinejobbörse und eine „virtuelle“ Ausbildungsbörse wurden geschaffen. Durch einen Spendenaufruf an die Berliner Wirtschaft kamen außerdem mehr als 30 Laptops zusammen, die jetzt inklusive W-Lan in der umstrukturierten Aula stehen. SchülerInnen können hier, unter Einhaltung der Hygienevorgaben, lernen, arbeiten – und Zukunftsideen entwickeln.“

Schon am 27. Mai 2020 konnte, wer wollte, im Facetten-Magazin Neukölln den Artikel von Christian Kölling nachlesen:

„Die Hermann-von-Helmholtz-Schule an der Wutzkyallee in der Gropiusstadt legt auf die Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse besonderen Wert. Mit der Unterstützung Neuköllner Unternehmen und anderer Kooperationspartner richtete sie deshalb im Dezember letzten Jahres die stadtweit erste „Talent Company“ ein, wo für die Jugendlichen in einem besonderen Fachraum der Weg ins Berufsleben systematisch geebnet werden soll.

Nun macht die Integrierte Sekundarschule mit Grundstufe ein weiteres innovatives Projekt: Sie bietet für Oberschüler, die keinen geeigneten Heimarbeitsplatz haben, um die E-Learning-Angebote der Schule daheim zu nutzen, weil ihnen der Platz, die Ruhe in der vielköpfigen Familie oder schlichtweg die Hardware fehlt, einen Lernort in der Aula an. Unter Beachtung der Hygienevorschriften finden dort mit ausreichend Abstand, etwa 50 Schülerinnen und Schüler gleichzeitig Platz. Ein halber Jahrgang kann so mit Tablets oder Laptops im WLAN arbeiten und die eigentlich für zu Hause gestellten Aufgaben erledigen.

Dieter Mießen, Kaufmännischer Leiter der Frisch & Faust Tiefbau GmbH, die ein langjähriger Partner der Hermann-von-Helmholtz-Schule ist, machte den Vorschlag für die Einrichtung des Lernortes in der Aula, spendete fünf WLAN-fähig Laptops seines Unternehmens und startete zudem einen Unterstützungsaufruf an die Berliner Wirtschaft. Mitte Mai war genügend Geld für die Anschaffung von mehr als 30 Laptops sowie für die Einrichtung eines leistungsstarken WLAN-Netzes zusammengekommen. Um den Raum zu nutzen, müssen die Schülerinnen und Schüler sich einfach nur in die Terminpläne an der Tür zur Aula eintragen.

„Home-Schooling allein funktioniert nicht, die Jugendlichen brauchen auch soziale Betreuung“, sagte mir Jens Priesen vom Projekt Brückenbauer der AWO-Südost und äußerte sich über die Einrichtung des zentralen Lernortes in der Aula mehr als zufrieden: „Die Idee der Digitalisierung kann weitergetragen werden! Wir haben jetzt ein starkes WLAN in der Schule und Rechner sind nun auch vorhanden.“ Nachdenklich wurde der Bildungscoach, der die Berufsorientierung in der Hermann-von-Helmholtz-Schule seit vielen Jahren unterstützt, allerdings beim Thema Ausbildungsplatzsuche. „Mit dem Corona-Lockdown brach in unserer ‚Talent Company‘ alles ein. Im Gastronomie- und Hotel-Gewerbe gibt es derzeit praktisch keine Praktika mehr, aber viele unserer Schülerinnen und Schüler haben dort bisher gearbeitet“, sagte Priesen. Lapidar fügte er hinzu: „Ich möchte nicht alle in den Supermarkt schicken.“

Und auch die Industrie- und Handelskammer hat in ihrem Magazin, der „Berliner Wirtschaft“, in der Juni-Ausgabe auf Seite 49 berichtet:

„Betriebe rüsten Schule mit Laptops aus

Schon in der Vor-Corona-Zeit unterstützten mittelständische Unternehmen die praxisnahe Berufsorientierung an der integrierten Hermann-von-Helmholtz-Sekundarschule – mit Erfahrung aus erster Hand und Ausbildungsplatzangeboten. Die Unternehmen engagieren sich als Bildungspartner der „Talent Company“, die Berufsorientierung unterstützt.

Seit dem Lockdown, der die Schülerinnen und Schüler ins Homeschooling katapultiert hat, wurde ein drastisches Problem-Szenario sichtbar: Zahlreiche Schüler haben zu Hause weder den erforderlichen Platz noch die Ruhe oder schlichtweg keine Hardware, um die E-Learning-Angebote der Schule nutzen zu können. Das stellt eine reale Benachteiligung dar.

Auch mit der jetzt gestarteten schrittweise Wiederaufnahme der Beschulung in geteilten Klassen werden bis Sommer kaum noch alle Schüler der Neuköllner Sekundarschule regulär unterrichtet: „Durch Lernausfall und infolge schwächerer Abschlüsse droht uns ein ganzer Jahrgang verloren zu gehen“, so Dieter Mießen, kaufmännischer Leiter der Frisch & Faust Tiefbau GmbH und dezidierter Kritiker der schleppenden Umsetzung des Digitalpakts im Land Berlin.

Anlass genug für den Initiator, seine Laptop-Spendenidee mit einem Aufruf im IHK-Corona-Newsletter und auf der IHK-Plattform „Unternehmer helfen Unternehmern“ umzusetzen, mit beeindruckender Resonanz: Viele Unternehmen reagierten mit Geräte- und Geldspenden. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle!

Vollen Einsatz vor Ort zeigte Jens Priesen, Bildungscoach an der Hermann-von-Helmholtz-Schule und „Brückenbauer“ im langjährig an der Schule aktiven IHK-geförderten Bildungsprojekt. Die Schulleitung unterstützte mit Technik und abstandskonformen Arbeitsplätzen am geschützten Lernort in der Aula, in der sich maximal 50 Schüler aufhalten. „Wir freuen uns, dass es durch das Engagement der Unternehmen so kurzfristig gelang, dieses wichtige Pilot-Angebot auf die Beine zu stellen, und sich Lehrkräfte in der Betreuung mit engagieren“, betont Priesen. „Parallel können wir uns jetzt auch wieder analog dem Beratungsbedarf zu den Anschlussperspektiven der Zehntklässler als potenzielle Auszubildende widmen.“

E. Kirsten

stellvertr. Schulleiterin

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