Cybermobbing, Hate Speech, verbale und virtuelle (sexuelle) Gewalt

Im Deutschkurs der 10/3 haben wir uns intensiv mit den Themen Hate Speech, Cybermobbing, verbale und virtuelle (sexuelle) Gewalt auseinandergesetzt. Im Anschluss und als Abschluss waren die Schülerinnen und Schüler gefordert, einen informativen Text über negative Formen der Kommunikation zu schreiben. Dabei sollten sie auch ihre Vorschläge schildern, um das zu beenden.

Jugendliche wissen genau, was das heißt und kennen diese Formen der Gewalt auch aus ihrem Alltag:

„Frauen werden auf der Straße und im Internet diskriminiert und heruntergestuft als Objekte oder sie werden auf ihre Kleidung und ihr Äußeres reduziert“, schreibt eine 16-jährige Schülerin und erklärt weiter: „Hate Speech folgt aus vielen Gründen: Wut, Aufmerksamkeitsprobleme und dass Menschen in der Gesellschaft gut dastehen wollen. Erst kommt der Neid, dann die Angst, danach folgt die Unsicherheit und als letztes die Diskriminierung anderer Menschen. Das zu beseitigen geht nur, wenn man sich komplett auf die Welt konzentriert, die nicht virtuell ist.“

Eine andere 16-jährige Schülerin schreibt: „Für manche Männer sind Frauen Gegenstände, Huren, Schlampen. Man schätzt den Wert eines Menschen nicht. Klischee-Beispiel: Frauen gehören in die Küche, das bekommt man oft zu hören. Es ist viel Arbeit als Frau, gute Anerkennung zu erhalten. Man sollte niemandem die Erfahrung geben, in etwas gefangen zu sein und nie wieder aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Mensch ist Mensch, egal ob schwarz oder hell, ob Grieche oder Deutscher oder welche Liebe man teilt. Man lebt nur einmal, man sollte das aus sich machen, was man will und nicht Angst vor Mobbing, Hate Speech oder Sexismus haben müssen.“

Ein 16-jähriger Schüler schreibt: „Ein Grund für Hate Speech kann Rassismus sein. Durch Rassismus stellt man andere Nationalitäten falsch dar oder verurteilt jemanden für seine Art und sein Aussehen.

Man nutzt Ausdrücke wie ‚Schwuchtel‘, ‚Jude, ‚Neger‘ oder andere Ausdrücke, um Leute zu verurteilen (Flüchtlinge, Ausländer, Migranten). Ich finde, die Lösung für alle diese Taten ist die Strafe. Wer so etwas tut, soll einfach bestraft werden.“

„Viele werden wegen ihres Aussehens sexistisch oder auch auf Hate-Speech-Art gemobbt oder auch wegen ihrer Herkunft und Religion diskriminiert. Ich finde, so etwas sollte streng bestraft werden, denn dadurch haben viele Selbstmord begangen oder leiden an psychischen Problemen. Also sollte die Strafe so streng sein, dass man sie fürchtet und mit Cybermobbing aufhört“, schreibt ein weiterer 17-jähriger Schüler.

Ein 16-jähriger Schüler schlägt vor: „Man könnte die Ursachen von Sexismus und Hate Speech beseitigen, indem man mehr und härtere Regeln diesbezüglich aufstellt.“ Dann folgt aber fast resignierend: „Hate Speech und Sexismus werden nie verschwinden, da es immer Menschen geben wird, die neidisch auf andere sind, was sie selbst nicht haben und deswegen reden sie auch andere Menschen schlecht bzw. belästigen andere Menschen.“

„Die Ursachen für Sexismus und Hate Speech“, schreibt eine 16-jährige Schülerin, „sind meistens Leid zwischen Menschen, kein eigenes Selbstbewusstsein. Darum versuchen manche, andere Menschen auf jede Art und Weise zu verletzen, körperlich, seelisch oder psychisch. Manchmal auch, weil man selbst schlechte Erfahrungen gemacht hat von klein auf, vielleicht hat man nichts anderes beigebracht bekommen oder man wurde selbst angefasst oder gemobbt und muss es jetzt irgendwo rauslassen und somit gehen die ganzen schlechten Gefühle in die sozialen Netzwerke. Es gibt Möglichkeiten für die Opfer und Täter, dies zu umgehen. Opfer können sich selbst schützen und zur Polizei gehen oder sich solche Kommentare gar nicht erst durchlesen. Die Täter, die meistens selbst Opfer gewesen waren, können Kurse besuchen, um das Erlebte zu verarbeiten, statt andere zu verletzen, denn egal, was man erlebt hat, es ist nicht gerechtfertigt, jemandem Leid zuzufügen, der nichts dafür kann.“

Ein 16-jähriger Schüler stellt fest: „Ich finde, dass Hate Speech und Sexismus schon ein Teil unseres Lebens ist (im Negativen). Das ist das Problem, da vielen Menschen Sexismus und Hate Speech schon im Alltag begegnen. Dagegen kann man kämpfen, und zwar kann man versuchen, solche Äußerungen zu ignorieren, nicht hinhören oder zur Anzeige zu bringen.“

Hatern, Mobberinnen und Sexisten überhaupt keine Aufmerksamkeit zu schenken, empfiehlt auch ein anderer 16-jähriger Schüler: „Am besten gar nicht erst auf die Hate-Nachrichten reagieren, da die Absender nach Aufmerksamkeit suchen.“

Alle Zitate sind Auszüge aus den oben erwähnten Sachtexten, die im Deutschunterricht der 10/3 zum Thema „Kommunikation – Hate Speech, verbale und virtuelle (sexuelle) Gewalt, Cybermobbing“ verfasst wurden.

P. Röder

Deutschlehrerin 10/3

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